Das Abenteuer Alaska beginnt!

Das Wahrzeichen Alaskas, neben Gold, Grizzlybären und atemberaubender Natur, ist der Denali National Park. Da dieser bereits Mitte September, dem Schnee geschuldet, schließt, ging es mit unserem neuen Zuhause direkt dorthin. Allein die Fahrt offenbarte uns Alaskas Schönheit. Entlang von unzähligen Seen, reißenden Flüssen mit kristallklarem Wasser und dicht bewachsenen Wäldern, ging es stetig bergauf in Richtung Denali. Hier konnten wir auch unsere erste „Moose“, sprich unseren ersten Elch, sehen, die unbeeindruckt vom Verkehr am Straßenrand auf Blättern herumkaute. Mit der Größe eines Pferdes und Muskeln bepackt (ich meine nicht mich, sondern die Moose) sind diese Tiere wirklich eine beeindruckende Erscheinung.

Da trotz Nebensaison sämtliche Campingplätze im National Park ausgebucht waren, ließen wir uns zunächst entlang des Parks, am Byers Lake nieder. Die Zeit nutzten wir zum weiteren Einrichten, Durchführen von Reparaturen und Wandern. Da es in Alaska neben Elchen, Rentieren und Wölfen auch Grizzly- sowie Schwarzbären gibt, ist zumindest ein Bärenspray, ein überdimensionales Pfefferspray, beim Verlassen des Hauses Pflicht. Da Bären von Lärm abgeschreckt werden, wurde uns von unserer Gastgeberin in Anchorage nahegelegt, sogenannte bear bells, kleine Glocken die man bei sich trägt, zu kaufen. So ging es dann klingelnd wie die Almkühe und mit Pfefferspay bewaffnet auf unsere erste Wanderung in Alaska. Der Byers Lake entpuppte sich als eine absolute Schönheit. Wir genossen die Ruhe, die angenehm kühle Temperatur und den Fakt, laufen zu können ohne ständig Smartphonezombies ausweichen zu müssen. In den See mündete ein kleiner Fluss. Bei genauem hinsehen konnten wir hunderte Lachse sehen, die in der Strömung standen und vermutlich auf ihrer letzten Reise zum Laichplatz waren. Wirklich beeindruckend! 

Byers Lake
Die malerische „Lachsstrasse“

Von den wenigen Menschen die wir unterwegs trafen, wurden wir stets auf unsere bear bells angesprochen, was uns zunehmend  komisch vorkam. Aber was soll’s! Fröhlich klingelnd ging es weiter. 

Der Denali National Park ist der Inbegriff von Wildnis. Es führt nur eine Straße in den Park, mit einer Größe Schleswig-Holsteins, hinein, und er kann von der Öffentlichkeit nur bis Meile 15 befahren werden. Für den Rest des Parks werden organisierte Bustouren angeboten, die wir auch direkt wahrnahmen. Unser Ziel war das Eilson Visitor Center, welches circa vier Stunden Fahrtzeit und dementsprechend frühes Aufstehen bedeutete. Die Fahrt dorthin kann man nur als spektakulär bezeichnen. Durch dichte Wälder ging es über Hochpässe in die Tundra. Unterwegs hatten wir die Chance neben Rentieren auch einen Grizzly Bären zu sehen, der unbeeindruckt von unserem Bus Bärenbüsche plünderte. Es ist schwer vorstellbar, dass diese süßen, träge wirkenden Kuscheltiere über 50 mph schnell laufen und einen Menschen binnen Sekunden töten können. 

On the road im Denali Park
Ein US-Bus wie man ihn sich vorstellt
Mount Denali
Unser erster Grizzly

Am Eilson Visitor Center angekommen, konnten wir die unberührte Natur bestaunen. In der Ferne wachte der Mount Mc Kinley (Mount Denali), der höchste Berg der USA, über den Park. Wir nahmen zunächst an einem Ranger Walk teil und lernten einiges über die Geschichte des Parks und das Verhalten der Tiere – unter anderem auch über Verhalten gegenüber Bären. Seither blieben unsere bear bells in der Jackentasche verstaut. 🙂 Anschließend wanderten wir hinab zu einem Flussbett, und konnten ein Rentier beim Fressen beobachteten. Die Tour war kein günstiges Vergnügen, aber jeden Cent wert. 

Mount Denali, die Zweite
Kleines Dickerchen lauert auf unser Essen
Unendliche Weiten

Der National Park ist nicht nur für Touristen interessant, sondern auch für Forscher von großer Bedeutung. Da im Winter, sprich von September bis Mai, der Park von Schneemassen bedeckt ist, gibt es nur zwei Fortbewegungsmittel – kleine Flugzeuge und Hundeschlitten. Die Husky-Ausbildungsstation konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Knapp 60 Tiere beherbergt die Station und diese wilden Energiebündel konnten es kaum abwarten, ihr Können zu zeigen. An einen Radschlitten gebunden, fetzten sie durch die Gegend und beeindruckten mit ihrer Energie nicht nur uns. 

Auch so können Huskys aussehen
Sommerschlittentour

Unsere nächste große Station sollte die Arktis sein. Um hierfür vorbereitet zu sein, ging es zunächst in den Norden nach Fairbanks, der zweitgrößten Stadt Alaskas. Fairbanks ist bekannt für seine Goldvorkommen, den Start der Transalaska-Pipeline und eisige Temperaturen. Eine harte Umgebung braucht harte Typen, und so war es wenig überraschend dass die Stadt nicht sonderlich schön ist, für unsere Zwecke aber alles hatte was wir brauchten. Schwer beladen mit Essen, Wasser und Gas kann es nun los gehen. Ab in die Arktis! 

 

 

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Doria
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Doria

hehe…eine Kollegin, die auch schon in Alaska war, meinte dass die bear bells auch dinner bells genannt werden 😉